Freitag, 25. Januar 2013

Menschen. Praktika. Medienvisionen.


Was war das nur für ein Jahr. 2012. Das Jahr unter den Jahren. Wenn es nach mir geht.
Viel ist passiert. Deutlich weniger als in den Jahren zuvor, was die Fortschrittsleiste in Sachen universitären Vorankommen positiv beeinflussen hätte können. Dafür aber jede Menge auf dem Weg in Richtung Zukunft in den Medien. Und das ist doch das, was zählt! Radio und Fernsehen aus der Perspektive der Macher – nach 2012 weiß ich, was da läuft. Und das alles dank meines persönlichen Ziehvaters: Jan Böhmermann.

2012 hat für mich eigentlich schon im Dezember 2011 angefangen. Wie Sie, liebe Leser_innen, wahrscheinlich noch nicht wissen, denn ich habe auch dieses kleine Detail meines sonstigen medialen Schaffens auf dieser Online-Präsenz bisher erfolgreich verschwiegen, schreibe ich seit längerer Zeit als freie Mitarbeiterin für ein Stadtmagazin Berichte von Konzerten und anderen die Welt verbessernden und das Leben unterhaltsamer machenden Veranstaltungen.

Ein Abend mit Folgen...
So verschlug es mich Anfang Dezember des Jahres 2011 zu einem Kabarett-/Satire-/Actionlesungsabend der ganz speziellen Art. Klaas Heufer-Umlauf und Jan Böhmermann waren die Gastgeber. Mit ihrem Programm „Zwei alte Hasen erzählen von früher“ kündigten Sie eine große Livesex-Show an, die hielt, was sie versprach. Um über mehr als nur spritzende Körperflüssigkeiten berichten zu können, brauchte ich dringend mehr Hintergrundinformationen zu ihren Produzenten. Was Klaas Heufer-Umlauf sonst so treibt und mit wem er üblicherweise verkehrt, wusste ich. Doch sah das bei seinem Kollegen ganz anders aus. Ich sah mich folgenden Fragen konfrontiert: Wer ist dieser Jan Böhmermann? Wo kommt er her und wo will er hin?
Dass er im Jahr zuvor noch bei dem Radiosender meines Vertrauens moderierte, war mir bewusst. Doch konnte das alles sein? Meine journalistische Neugier war geweckt. Ich forstete mich durch die staubigen Archive des Mysteriums Internet und wurde fündig: Er war dem Radio treu geblieben und nun einmal wöchentlich in einer bundesweit zu hörenden nächtlichen Talkshow zu Gange.
Was mich privat dazu trieb, eines Abends kurz vor Weihnachten in der Lateline, jener Talkshow, anzurufen, weiß ich selbst nicht mehr. Doch der Anruf als solcher und all das, was er ins Rollen brachte, sollten sich in mein Gedächtnis einbrennen, wie überkochende Milch in Ceranfeld:

Es war freie Themenwahl in der Lateline. Ich sah diesen Umstand als eine willkommene Einladung dazu, mal mit jemandem vom Fach über die knallharte Medienwelt und meine Zugehörigkeit zur „Generation Praktikum“ – eine emotionaler Lebenssituation, die natürlich auch mich nicht kalt lässt - zu philosophieren. Ob es wirkliches Mitgefühl oder doch nur die Aussicht darauf war, jemanden mal ordentlich zu „grillen“, die Jan Böhmermann dazu bewegte, mich öffentlich in die Sendung einzuladen - ich, und mit Sicherheit auch niemand anders weiß das so genau. Doch fest stand: Ich würde als die erste und wahrscheinlich auch letzte Praktikantin in die Geschichte der LateLine eingehen. Zwei Wochen nach dem entscheidenden Anruf sollte mir die große Ehre zuteil werden, zusammen mit Jan Böhmermann die LateLine zu moderieren.

Im Schreiben von Bewerbungen war ich mittlerweile mehr als erprobt – der wahrscheinlich einzige Vorteil am Daseinsfristen in der Generation Praktikum – und so fackelte ich, mittlerweile vom Ehrgeiz gepackt, nicht lang, kam der Forderung nach einer "offiziellen" Bewerbung nach und setzte ein feines Anbiederungsschreiben auf. Denn auch Jan Böhmermann bestätigte mir bereits während unseres Telefonats das, was uns weiblichen, angehenden Medienmacherinnen immer wieder gesagt wird: Hochschlafen und Körperlichkeiten helfen ungemein!
Also ließ ich auch ihn mit meiner Bewerbung zunächst in dem Irrglauben, diesem einfachen Leitgedanken zu folgen. Mit Erfolg: Die Bewerbung wurde in der Woche darauf öffentlich vorgelesen und sorgte für offensichtliche Erheiterung und Vorfreude seitens des Moderators und seiner Zuhörerschaft.

Wieder eine Woche später und mittlerweile im Jahr 2012 angekommen war der große Tag gekommen. Im Auto auf dem Weg nach Köln setzte ich mir für den Abend ein ganz einfaches Ziel: Alles oder Nichts. Im Grunde genommen konnte ich nichts verlieren. Eins wusste ich allerdings: Wollte ich den Abend heil und unversehrt an Körper und Seele überstehen, musste ich Jan Böhmermann mit seinen eigenen Waffen schlagen. Also gab ich mich in der Sendung bewusst und gekonnt schlagfertig. In Hinblick auf die knallharten Fragen des Moderators und der LateLine-Hörer sollte sich diese Taktik sehr schnell als sehr clever erweisen, denn wie prophezeit, testete man mich beim gemeinsamen Talk über Traumjobs von Kopf bis Fuß auf Radiotauglichkeit. 

Auch wenn ich schon lange Zeit vorher wusste, dass ich in die Medien wollte, fühlte sich das Ganze für mich im Anschluss noch viel richtiger und greifbarer an. Mit wirklich hilfreichen Tipps von Jan Böhmermann persönlich nach der Sendung gefüttert – ja, der Herr scheint doch ein Herz zu haben – machte ich mich an die Arbeit und versuchte mein Glück in der Medienwelt. Bewerbungen um Praktika gingen raus und glücklicherweise kamen Angebote zurück, freudiger Weise auch von zdf.kultur. Mein Sommer war gerettet!
Und da unverhofft sprichwörtlich oft kommt, meldete sich auch YOU FM bei mir, der Heimatsender der LateLine-Redaktion, der mir nach meinem zweistündigen Praktikum on air freundlicherweise sogar ein längeres Praktikum off air anbot. Aus zuvor geplanten sieben Wochen wurden somit insgesamt dreizehn Wochen Praktikum.


Samstag, 19. Januar 2013

Versprechen und Enthüllung aus der Hauptstadt.

Sie Schnuffis, liebe Leser_innen,

wir haben echt ein schlechtes Gewissen. Nicht nur, dass wir Ihnen nun schon seit fast drei Wochen einen „morgen“ kommenden ultimativen Jahresrückblick versprechen – nein – jetzt sind wir auch noch unangekündigt und völlig unverdient im Urlaub. Aber Obacht, so wenig wie „morgen“ für uns der Tag nach heute bedeutet, ist „Urlaub“ Entspannung vom verkopften Medienmenschen-Dasein.

Dank unserer beiden Komillitonen/Städtebuddy-Jungs, die gerne mal in die Rolle von hoppelnden Last-Minute-Travel-Bucks (engl. für: männliches Auf-die-letzte-Minute-verreisen-Karnickel) schlüpfen, sind wir nun schon seit einigen Tagen in der Lieblingshauptstadt der Lieblingshauptstädte, Berlin.
Während die Jungs sich modemäßig äußerst adrett auf der Bread & Butter präsentieren, arbeiten wir kleinen Duracell-Häschen wacker an diesem Blog.

Berlin überraschte uns: Nicht alle seine hippen Wir-machen-was-Kreatives-Menschen stehen an fashen Tagen wie diesen auf Brot & Butter oder seine Light-Variante Knäcketoast & Sojamargarine, sondern wie wir auch auf gutbürgerlich-amerikanische Hausmannskost (Burger & Fritten). Unser Versprechen:

Coming soon. (UNSER Verständnis von „soon“):
Ein Interview mit den Klickgiganten unter den deutschen Unterhaltungs-YouTubern: Robert, von DVDKritik und RoBSNToWN, und seinem Sidekick-Schrägstrich-Schauspieler-Kompagnon Max Mustermann.

Was die beiden bisher noch nicht wussten, wir aber: Tatsächlich handelte es sich um ein unterschwellig erschnorrtes Medien-Motivationscoaching. Für uns. Von ihnen.
Ihre wunderschönen Fotos, die uns bewiesen haben, dass wahre Schönheit tatsächlich von außen kommt, haben uns Mut gemacht, uns auch endlich zu trauen.

Diese seriösen Coaching-Experten aus der Hauptstadt helfen gern.

Unsere Narben nach Drehschluss von „Extrem Schön“ sind endlich verheilt. Nun können wir mit bestem Gewissen unsere makellosen und für die Medien passablen Gesichter der Welt, und damit natürlich auch Ihnen, liebe Leser_innen, präsentieren.

Et voilà, that’s us, PENIBELichkeit.  

Berlin lässt uns eher kalt. Einer unserer gelangweilten Blicke.

Wie man unschwer erkennen kann: Der Apfel fällt nicht weit vom Medien-Motivationscoach-Stamm.


Mademoiselle und Luise