Dienstag, 15. Oktober 2013

GLORIA - Wenn aus einem moderierenden Friseur plötzlich eine Band wird.


Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Eine Weisheit, die gerade in unserer heutigen Zeit viel zu stiefmütterlich behandelt wird. Maßlose Selbstüberschätzung und fehlender Realitätssinn führen immer häufiger dazu, dass auf der Suche nach Anerkennung, Aufmerksamkeit und Reichtum aus Bäckerei-Fachverkäufern nebenberufliche Tupperwaren-Verticker, aus Masseuren Katzen-Flüsterer und – wenn man einen Blick in die Welt der ohnehin schon Schönen und Reichen wirft – aus Schauspielern Designer und aus Models Möchtegern-Sängerinnen werden. Talent und/oder eine notwendige Ausbildung? Pappalapapp, wer braucht das schon? Fremdschäm-Attacken und Witzfiguren-Alert? All inclusive!
Doch zum Glück ist das nicht immer so. Dem Himmel sei Dank gibt es auf dieser Welt auch die andere Sorte Quereinsteiger und beruflicher Umsattler. Jene, denen man für ihren mutigen Schritt anerkennend auf die Schultern klopfen darf. Und sollte!




Ein gutes Beispiel dafür, dass das Eintauchen in einen einem sonst fremden Wirkensbereich zum genauen Gegenteil einer Lachnummer werden kann, nämlich zu einer höchst hörens- und sehenswerten Sache, zeigt sich momentan an der Band Gloria
Die Band und das deutschsprachige Gitarrenpop-Projekt dahinter sind neu - die Beteiligten aber bereits alte Hasen im Show- und Musikbizz. 50% von Gloria gehen auf die Kappe von Mark Tavassol (früher saitenmäßig mit Wir sind Helden unterwegs), übrigens die einzigen 50% mit Profi-Musikerfahrung. Die anderen 50% Manpower exklusive Profi-Musikerfahrung aber inklusive Gesangstalent steuert Klaas Heufer-Umlauf bei - sonst gelernter Friseur, mittlerweile schwer erfolgreicher Moderator, Teilzeit-Schauspieler und nun eben die Stimme von Gloria.


Dass letzterer dem öffentlichen Musizieren bzw. Singen nie ganz abgeneigt war, zeigt die Vergangenheit: Noch zu VIVA-Zeiten gab er gelegentlich seine Elvis-Cover-Künste zum Besten, wenn er nicht gerade im Superman-Kostüm auf die Bühne der Comet-Verleihung flog und sich in das Musikerherz des Wir sind Helden-Bassisten katapultierte. Noch kürzlich trat er musikalisch im Sparten-Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens innerhalb der ihm und Kollegen Winterscheidt anvertrauten Sendung „neoParadise“ unter der Begeisterung Tausender Anhänger weniger ernst gemeint, dennoch mit deutlich spürbarer Inbrunst als „Der Heufer“ auf.
Mit Gloria zeigt Klaas Heufer-Umlauf nun, dass in ihm auch etwas anderes steckt, als ein nicht-auf-den-Mund-gefallener, gefühlsloser Entertainer, nämlich ein durchaus talentierter, glaubwürdiger Sänger mit dem Gespür für unschnulzige, melancholische Texte. Die Gitarrenklänge, die Kollege Tavassol dazusteuert, stürmen bei dem einen Lied nach vorn, bei dem anderen nehmen sie sich bewusst zurück, eben so, wie der Text es braucht.
Woran jahrelang hobbymäßig geschraubt, komponiert und geschrieben wurde, fand Ende letzten Monats in einem Album nun seinen Höhepunkt.


Gloria - Das gleichnamige, richtig flotte Debütalbum von Gloria.
Macht sich übrigens in physischer Form im CD-Regal auch richtig glory!


Ich hatte das Gloria-Erstlingswerk direkt am Erscheinungstag legal und in physischer Form (ja, so etwas darf und sollte mal betont werden) käuflich erworben und noch am gleichen Tag während meines Umzugs von Düsseldorf nach Berlin auf Herz, Nieren und Hörtauglichkeit geprüft. Mein Urteil: Eine Platte zum Aufbrechen und Ankommen - um es mit der Melancholie eben jener zu sagen. Hach.



Also: Ein Reinhörbefehl, der von Herzen kommt.

Marie


Donnerstag, 1. August 2013

Irgendwer mit Medien (Musik) #4 - Tafkanik

Taufrisch und quasi noch warm von der digitalen Druckerpresse präsentieren wir Ihnen heute einen neuen Irgendwer-mit-Medien!
Nun könnte man uns unterstellen, dass wir den werten Herrn Musiker lediglich ausgewählt haben, weil seine Promo-Fotos perfekt zu unserem neuen Layout passen  - aber oh nein, da würden Sie uns unterschätzen!

Quelle: Tafkanik (© Maximus Barnett)

Kennengelernt haben wir Tafkanik, einen weltenbummelnden Musiker, der am 18. Juli seine neue Single "Feels Like Heaven" der Internetwelt präsentierte, vor zwei Jahren im Pressezentrum des Eurovision Song Contests. Seitdem verfolgen wir seinen Werdegang, und somit auch seine Präsenz auf fast allen sozialen Plattformen, die das Internet so zu bieten hat. Daher zählt er für uns, im Hier und Jetzt, auch zu den Irgendwers-mit-Medien, denn er hat viel zu berichten. Angefangen mit diversen Umzügen, über zwei völlig unterschiedliche Studienabschlüsse, einem Nummer 2-Hit in Estland, bishin zur Teilnahme als österreichischer Teilnehmer bei EuroVoice, einem Format, das mit dem Eurovision Song Contest zu vergleichen, dabei aber interaktiver gestaltet ist. Wie es zu all diesen Etappen und Erfolgen kam, lesen Sie, liebe Leser_innen, im folgenden Interview am Besten selbst: 


Ein bisschen zu deinem Hintergrund: Wie bist du zu der Musik gekommen, die du machst? Was waren deine Inspirationen?
Musik hat mich schon von klein auf fasziniert. Mit drei Jahren hab ich angefangen zu singen, und Chartlieder aus dem Radio auf Kassetten aufgenommen. Meine Eltern haben zu der Zeit noch studiert und mich auf Studentenparties mitgenommen. Durch diese Parties wurde ich früh geprägt. Da ich im Polen der 80er Jahre aufgewachsen bin, liefen da diverse Anti-Regime Bands, meistens Punk und Rock. 
Ich kann mich aber auch an andere Acts erinnern, die zu Hause bei meinen Eltern immer liefen, The Doors, Frankie Goes to Hollywood, Kate Bush und Peter Gabriel zum Beispiel. Früh ging es dann zur Musikschule. Dort wollte ich eigentlich Gitarre lernen, endete dann aber doch beim kleinen Akkordeon – war deswegen ziemlich enttäuscht und hab immer die Kinder beneidet, die Gitarre spielten. Mit dem Akkordeon spielen war deshalb auch schnell Schluss.

Wie ist es dann zu deiner Teilnahme am EuroVoice Wettbewerb gekommen?
Wie so oft durch Zufall. Ich hatte von EuroVoice einen Tag vor Bewerbungsschluss erfahren. Ich entschied mich für Österreich zu starten, da ich mir dabei größere Chancen ausrechnete. Denn kurz davor wurde mein Lied "Two Lovers" von der österreichischen FM4-Radio Redaktion zum Spotlight gewählt, weshalb ich kein unbeschriebenes Blatt mehr war. So hatte ich Glück, mit meinem Song „Time to believe“ über das Online-Voting für Österreich an den Start geschickt zu werden.

Was war das für ein Gefühl und eine Erfahrung, an so einem großen Event 
teilzunehmen?
Für mich war alles rund um diesen Wettbewerb spannend! Bei dem Event habe ich unfassbar viel gelernt, nicht zuletzt mit einer ordentlichen Portion an Stress und teils mangelnder Professionalität von Veranstaltern umzugehen. Natürlich hätte ich all das nicht geschafft, wenn ich die Unterstützung vieler Menschen nicht gehabt hätte, die einfach unbezahlbar war.
Ich war damals ein wenig früher als die andern Bewerber in Athen, weil meine Background-Sänger Griechen waren und wir das Lied zunächst noch bearbeiten mussten. Als ich anreiste, hingen schon überall Plakate von EuroVoice in den Straßen, ständig wurde im Fernsehen davon gesprochen und in Wettbüros wurden Wetten angenommen. Das war schon verrückt! Genauso wie mein Kennenlernen mit Pamela Anderson, die mit Eric Serra die Show moderiert hat. Die war richtig cool! 

Auch wenn du EuroVoice damals nicht gewonnen hast, ging es mit deiner Karriere danach trotzdem steil bergauf. Wie sehen deine bisherigen Chartplatzierungen aus?
Meine beste Chartplatzierung hatte ich bisher mit meinem Video zu „Stardance“. In Estland hab ich es mit dem auf Platz zwei geschafft. Dabei war das damals nur ein kleiner Test um zu schauen, wie die Reaktion auf meine Musik in einem Land ist, in dem ich vorher noch keine Promo gemacht hatte, das aber sehr offen für elektronische Musik ist. Platz zwei kam deshalb für mich vollkommen unerwartet! Ich war richtig sprachlos.

Hand auf's Herz: Wie wichtig sind dir Chartplazierungen?
Ich bin mir bewusst, das meine Musik nicht mainstreamig und auch nicht unbedingt chartfreundlich ist. Deswegen ist eine gute Chartplatzierung auch nicht mein Hauptziel. Viel wichtiger ist es mir, die Zielgruppe zu erreichen, Menschen die auch generell so eine Art von Musik hören. Trotzdem freue ich mich über jede gute Platzierung, denn wie jeder andere Künstler auch, bin natürlich auch ich ehrgeizig.

Wo du grad von Ehrgeiz sprichst. Was sind deine nächsten Ziele?
Ein großes Ziel habe ich gerade erst erreicht: Seit letztem Jahr bin ich auch als DJ in Londoner Clubs unterwegs. Dieses Jahr hab ich sogar schon auf dem Glastonbury Festival aufgelegt! Außerdem habe ich für meine neue Single "Feels like Heaven" mit meinem absoluten Wunschproduzenten, Rafal Malicki, aufgenommen. Da muss ich mir erstmal wieder neue Ziele setzen.
Quelle: Tafkanik (© Maximus Barnett)

Wie kommt es, dass du schon in so vielen Ländern gelebt hast?
Meine Eltern kommen aus Polen und dort bin ich auch geboren. Einige Jahre später bin ich dann mit meinen Eltern nach Wien gezogen, wo ich meine Schulzeit verbracht habe. Nach dem Abitur bin dann allein nach London gezogen. Seitdem lebe ich in England - abgesehen von der kurzen Zeit, in der ich in Los Angeles gewohnt habe. Als Musiker schätze ich dieses Leben sehr mit den häufigen Ortswechseln. Ich glaube, die Lust auf andere Länder und die Offenheit für andere Menschen, deren Mentalitäten und Kulturen habe ich einfach von meinen Eltern, die sind mir da sehr ähnlich, oder ich ihnen?!

Polen, Österreich, England. Wo siehst du deine Heimat?
Um ehrlich zu sein, fühle ich mich als Europäer und bin ein großer Befürworter der EU, die uns so viel ermöglicht. Ich glaube, viele Leute sind sich dessen gar nicht bewusst. Gerade fühle ich mich sehr wohl in London: Hier habe ich polnische Geschäfte, österreichische Restaurants und englische Bars. Die ganze Welt liegt sozusagen vor meiner Haustür. Es ist von London aus auch leicht überall hin zu reisen. Das ist schon wundervoll, wie Europa heutzutage zusammenwächst.

Du hast in London studiert. Wie hat sich dieses Studium bisher für dich auf deinem Weg bezahlt gemacht?
Zuerst habe ich European Studies studiert,  anschließend mittel- und osteuropäische  Politik und Wirtschaft. Daran habe ich noch ein kurzes Studium für Gesang und Bühnenpreformance gehängt, um wieder mehr in diese Richtung zu machen. Denn durch mein vorheriges Studium und den Umzug nach London hatte ich musikalisch einige Jahre pausiert. Das Studium hat mir den Mut zurückgegeben wieder vor einem Publikum aufzutreten. Es hat mir aber auch gezeigt, an mein Talent zu glauben, denn das Niveau auf Gesangsschulen in London ist sehr groß, Leute aus aller Welt studieren dort. Da habe ich auch das Schreiben und Komponieren gelernt, was mich als Künstler viel selbstständiger macht. Vielleicht verbinde ich das bald mal mit meinem Politik- und Wirtschaftsstudium und bringe einen Protest-Song heraus, wer weiß... [lacht].

Zum Schluss: Welchen Tipp würdest du einer Person geben, die es selbst in der Medien- bzw. Musikwelt zu etwas bringen möchte?
Risiken eingehen, möglichst viele Sachen ausprobieren. Den Mut haben, seine Träume zu erfüllen. Aus jedem „Nein“ das Beste machen und daraus lernen, denn irgendwann können es auch „Ja’s“ sein. Wenn man es nicht versucht, wird man es nie wissen. ich glaube, es ist wichtig zu wissen, was man eigentlich machen will, das hilft einem seine Ziele besser zu setzten. Und wenn man dann noch bereit ist viel zu arbeiten, wird man diese Ziele auch erreichen können.

 Aline & Marie


Donnerstag, 23. Mai 2013

Wie ich die Heimat verließ und an George Clooney übergab.


Wie in jedem Jahr zu dieser Zeit ist mal wieder mächtig viel los in Cannes. Die örtlichen Filmfestspiele haben geladen und neben den hochkarätigen Filmschaffenden aus der ganzen Welt ist selbstverständlich auch ganz Namenswert-Hollywood an der sonnigen Côte d’Azur zugegen. Nur einer nicht: George Clooney. Anstatt das Leben an diesen Tagen an der wunderbar sonnigen französischen Mittelmeerküste zu genießen, macht der es sich gerade ganz woanders gemütlich – zwischen Bergen, Hexen und Käse im Harz. Where else?

George Clooney - neuer Liebling der Harzer Lokalpresse. (aus: Harzer Volksstimme)

Im Harz? mögen sich jetzt vermutlich einige fragen. Ja, im Harz. Während seine Schauspielerkollegen DiCaprio, Gosling und Douglas zur Zeit ihre neusten Filme in Cannes vorstellen, hält Mr. Clooney samt Hund und Kegel das kleine, grüne, geschichtsträchtige, aber doch eher verschlafene Fleckchen Erde in der Mitte Deutschlands in Atem. Doch nicht etwa – wie man denken könnte - um mit Rucksack und Wanderschuhen auf den Spuren Goethes oder Heines unterwegs zu sein und sich selbst ein Bild vom sagenumwobenen, mysteriösen Blocksberg zu machen. Nein – George Clooney macht hartes Hollywood-Business im Harz. Der Anlass seines Aufenthaltes: Der Dreh seines neuen Films "The Monuments Men", ein Film über Kunstexperten und -liebhaber, die während des zweiten Weltkriegs unter Einsatz ihres Lebens Museumsschätze vor den Nazis retteten.

Ja, und?! wird die nächste Frage sein, die man sich als Leser nun stellen mag, es kommt ja nun nicht so selten vor, dass die amerikanische Filmindustrie in Deutschland dreht. Recht haben Sie! Ich geben zu, dass das nicht weiter nennenswert wäre, wenn - ja, wenn Herr „what else?“ samt Crew nicht zufällig währenddessen seit fast einem Monat in Ilsenburg, dem verschlafenen 6.000 Einwohner-Harzstädtchen residieren würden, das ich - jetzt wieder gerne und mit etwas Stolz in der Brust – mein Heimatstädtchen nenne!
Zwar ist man durch ein Irgendwas-mit-Medien-Studium und paralleler Arbeit in der schillernden Medienwelt recht bald Promi-immun, aber wenn es darum geht, dass vier Jahre nachdem man die eigene Heimat hinter sich ließ - weil bis dato medientechnisch nie etwas los war-, aus dem Harz auf einmal eine Film-Hochburg wird, geht man plötzlich ganz anders an die Sache ran. Auch wenn man Herrn Clooney unter anderen Gegebenheiten  sonst andere Schauspieler vorziehen würde. Herrn Gosling zum Beispiel. Ich machte mich trotzdem auf den Weg in die alte Heimat.

Schon im Herbst des letzten Jahres war Clooney im Harz auf Drehortsuche für seinen Film. Doch klang das Ganze damals so abwegig, dass wohl niemand so wirklich daran glaubte, dass man tatsächlich im Harz drehen würde. Zu Unrecht! Jetzt, wenige Monate später wurde mal kurzerhand das gesamte 5-Sterne-Hotel der Stadt für einen Monat von George Clooney selbst für sich, Hund Einstein, die werten Kollegen Matt Damon, John Goodman, Mit-Produzent und Oscar-Preisträger Grant Heslov und den bunten Rest der Crew geblockt und mit Security und allem anderen Tamtam von der Außenwelt abgeschirmt.

Clooneys trautes Heim während der Dreharbeiten.
Im Vordergrund: Rudernde Filmcrew-Menschen. Wahrscheinlich.

Gedreht wird allerdings nicht in Ilsenburg, sondern in den benachbarten Städten Goslar, Osterwieck und Halberstadt, die neben alter Fachwerkstruktur vor allem einen Dom vorweisen, der für mehrere Tage gemietet werden kann (ich finde, so etwas ist ja vielleicht für private Zwecke auch mal gut zu wissen). Das stört meine ehemaligen Städtebrüder und -schwester aber eher wenig, wie ich feststellen musste: Im Stadtzentrum - insbesondere im Umkreis des Clooney-Zuhauses auf Zeit - sieht man momentan mehr Menschen als je zuvor. Plötzlich wird wieder auf Parkbänken und in Cafés gesessen, einfach mal so durch die Straßen geschlendert, oder im einzigen italienischen Restaurant der Stadt gespeist, welches – ganz zufällig, selbstverständlich – das Lieblingsrestaurant von George und seinem Team ist. Liebe Ilsenburger, ich habe euch ertappt! Das macht ihr doch sonst auch nie!

Das Promi-Fieber geht rum und packt jeden Harzer, musste ich mit Entsetzen feststellen. Und da macht die eigene Familie keine Ausnahme, leider: Mutter hat binnen weniger Tage ihr eigenes Fan-Girl-Sein für Kevin Costner und Harrison Ford an den Nagel gehängt und gehört seitdem dem Clooney-Gelage an. So werden neuerdings Zeitungsartikel ausgeschnitten und feinsäuberlich eingeschweißt, so, als wären es die ersten ausgefallenen Milchzähne der eigenen Kinder. Hollywood, was machst du nur aus den Menschen?

Ja, ja -  "Die Harzer feiern ihren Clooney" (aus: Harzer Volksstimme)

Ja, auch die örtliche Lokalpresse ist ganz aufgeregt und wuschig! Die Harzer Journalisten, die sonst vorwiegend über Kaninchenzüchtervereine und Wanderclubs berichten (kein Spaß!), fahren neuerdings täglich eine Sonderberichterstattung allererster Sahne auf, die Constanze Rick, Frauke Ludowig und Sibylle Weischenberg vor Neid und Anerkennung erblassen lässt! Fotos und Berichte zu Aufenthaltsorten nach Dreharbeiten und den Festivitäten Clooneys anlässlich seines im Harz gefeierten 52. Geburtstags füllen ganze Seiten. Das schafft noch nicht einmal der Bürgermeister!
Ja, irgendwie ist momentan alles etwas befremdlich in der Heimat. Doch irgendwann, zwischen diesem Hollywood-Dreh und dem nächsten, wenn der Hollywood-Glanz verfliegt, wird der Harz erneut in seinen gewohnten Dornröschenschlaf verfallen.
Aber wenn Ilsenburg  bis dahin momentan nicht The-Place-To-Be ist, welche Stadt dann?
Okay, okay – Cannes, vielleicht.

 Marie


„The Monuments Men“ –  Ein Film, der auf einer wahren Gegebenheit während des Zweiten Weltkriegs basiert. Eine Gruppe internationaler Kunstexperten versucht die von Nazis aus Museen, Kirchen und Privatbsitz gestohlenen kostbaren Kunstschätze zu retten. George Clooney führt nicht nur Regie und produziert den Film, sondern steht unter anderem neben Matt Damon, John Goodman, Cate Blanchett und Bill Murray vor der Kamera.
Der Film soll im Dezember diesen Jahres in die US-Kinos kommen. Der Filmstart für Deutschland ist 2014 geplant.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Sehempfehlung. Schuld Sind Immer Die Anderen.

Liebe Leser_innen,

heute wollen wir Sie gar nicht groß stören. Aber da wir Ihnen vor kurzem den werten Herrn Hasanovic in einem Interview vorstellten (ja, Teil 2 und 3 werden noch folgen), und Sie in einem dezenten "PS" schon auf seinen heute in die Kinos kommenden Film hinwiesen, wollen wir dies noch einmal in einem etwas größeren, "mit-der-Nase-drauf-stoßen-Charakter" machen.
Also, seien Sie brav und schauen Sie sich "Schuld Sind Immer Die Anderen" an. Wir tun es auch.

Als kleiner Aperetif soll hier schon einmal der Trailer dienen:




Und wenn Sie sich außerdem noch anhören möchten, was Edin und Robert Hofmann (da sollte es bei Ihnen ebenfalls klingeln, wenn Sie dieses Interview gelesen haben) zu dem Film zu sagen haben, bitte sehr, gerne doch:



Wer es sich nicht anschaut ist selbst Schuld. (Und kann die Schuld auch nicht auf die Anderen schieben.)

Aline

Montag, 18. Februar 2013

Ein Interview mit Bobby Long.


PENIBELichkeit trifft Bobby Long.
Es ist doch immer großartig, alte Bekannte wiederzutreffen. Bekannte, von denen man lange nichts gehört hat. Bekannte, von denen man aber weiß, dass sie in der vergangenen Zeit keineswegs untätig waren. Wenn diese Bekannte dann noch junge, talentierte, aufstrebende Musiker sind, die in den vergangenen Monaten an einem neuen Album gewerkelt haben – umso besser!

Auch wir hatten vor kurzem das große Vergnügen, einen alten Bekannten wiederzusehen: Bobby Long. Schon im letzten Jahr hatten wir den sympathischen britischen Singer/Songwriter hier auf diesem Blog vorgestellt. Mehr als zwölf Monate war es nun her, dass er Deutschland und uns das letzte Mal einen Besuch abgestattet hatte. Sein Fortbleiben sei ihm allerdings verziehen, hatte der junge Herr doch in der vergangenen Zeit an seinem zweiten, bereits morgen, den 19.02., erscheinenden Album „Wishbone“ gearbeitet.

Anlass unseres freudigen Wiedersehens war das Abschlusskonzert seiner „The Wild Wood“ Deutschland-Tour im wundervollen Kölner Arkadas Theater. Kurz bevor es für ihn an diesem Abend hieß, das letzte Mal auf dieser Tour Musik-Deutschland mit seinem Können zu begeistern, nahm er sich eine halbe Stunde Zeit, mit uns über das neue Album, die Tour und einigen ganz persönlichen Sachen zu unterhalten: So saßen wir mit ihm und Support-Act-Schrägstrich-Musikerfreund Joe Summer beisammen und lauschten unter anderem ganz aufmerksam seiner Geschichte über eine geisterhafte Begegnung, erfuhren welche deutsche Angewohnheit er nie verstehen wird und bekamen von ihm als Fachmann den besten Tipp, wo und wie wir uns morgen sein neues Album zum ersten Mal anhören sollten.


PENIBELichkeit: Du hast mit 17/18 Jahren angefangen Songs zu schreiben. Jetzt bist du Mitte 20. Wie hat sich dein Schreiben von Songs über die Jahre hinweg verändert?
Bobby Long: Das verändert sich eigentlich die ganze Zeit. Die ersten Songs, die ich geschrieben habe, waren noch sehr minimalistisch, sehr einfach. Und jetzt, wo ich ein immer besserer Gitarrenspieler werde, werden sie immer komplizierter und vielschichtiger. Ich mag viele verschiedene Musikrichtungen und die beeinflussen auch mein Schreiben.

Überzeugt auch ohne Gitarre: Bobby Long.
Wie fühlst du dich, wenn du dir deine eigenen ersten EPs anhörst?
Ich mag sie. Manche mag ich weniger. Ich vergrabe sie jetzt nicht, ich würde nur selber eher die neuen Sachen hören.

Du wohnst mittlerweile in Amerika. Du hast mal gesagt, dass du dir mit dem Umzug von London nach New York deinen größten Traum erfüllt hast. Welchen großen Traum willst du als nächstes verwirklichen?
Ich glaube den, für immer hier zu leben, beziehungsweise für eine lange Zeit in Amerika zu leben. Im Moment habe ich das Gefühl, dass das auch passieren wird. Mein nächster großer Traum ist, New York für immer als mein Zuhause zu haben, aber auch an anderen Orten zu wohnen. Zum Beispiel für ein paar Monate in Paris, oder vielleicht in Kalifornien. Das wäre großartig.

Gibt es aktuelle Musik, die du magst und hörst und die dich inspiriert?
Ja, da gibt es viel aktuelle Musik! Ich höre viel neue und alte Musik. Im Moment liebe ich die amerikanische Band „The Mother Hips“. Und lasst mich überlegen... Oh, und ich liebe Richard Hayley! Und alles von „My Morning Jacket“! Im Moment mag ich wirklich vieles.

Songs zu schreiben scheint dir ziemlich leicht zu fallen. Gibt es irgendwas, das dir nicht ganz so leicht im Leben fällt?
Morgens aufstehen! Mich anziehen. Mir fallen ständig irgendwelche Sachen schwer, um ehrlich zu sein. Ich bin auch nicht gut in Sachen-Reparieren. Wenn Sachen in meiner Wohnung kaputt gehen, muss meine Freundin die meist reparieren, weil ich das selbst nicht kann. Und ich mache leider ständig irgendwas kaputt.


Wie muss ein Tag sein, um ein guter Tag zum Songschreiben zu sein?
Das Wichtigste ist, dass ich glücklich bin, glaube ich. Wenn ich wegen irgendetwas niedergeschlagen bin, kann ich überhaupt nichts machen. Aber wenn ich glücklich und gut drauf bin, kann ich mir beim Songschreiben Gefühle verstellen, wie niedergeschlagen zu sein, oder kann darüber nachdenken, wie ich mich gefühlt habe, als ich niedergeschlagen oder wütend war. Generell also ein gewisser Glücklichkeitsgrad. Wenn ich den nicht erreiche, liege ich eigentlich nur im Bett rum. (lacht)

Wir haben gelesen, dass du nur zur Uni gegangen bist, um in London zu leben...
Ja, ich bin zum Studieren dorthin gezogen. Ich dachte mir, es wäre ganz gut zur Uni zu gehen, um Leute kennen zu lernen, in London zu wohnen und einen Abschluss zu machen. Aber um ehrlich zu sein, bin ich wirklich nur nach London gezogen, um Musik zu machen.

Trotzdem hast du deinen Bachelor-Abschluss gemacht. Glaubst du generell, das mit dem Studium hat sich gelohnt?
Oh ja, absolut, total! Mit meinem Abschluss kann ich später auf jeden Fall viel machen. Durch das Studium konnte ich jetzt schon vieles machen. Vier Jahre in London leben, zum Beispiel. Ich liebe London! Das war eine großartige Erfahrung.

Nach deinem Debütalbum „A Wintertale“ hast du letztes Jahr auch ein Buch mit Gedichten veröffentlicht. Was hat dich dazu bewegt „Losing my brotherhood“ zu veröffentlichen?
Ich wollte einfach mal etwas komplett anderes machen. Einer meiner persönlichen Helden ist Danny Cohen [Anmerk.: Daniel Cohen, Amerikanischer Autor]. Und da ich schon immer an Poetik interessiert bin, dachte ich mir, dass das doch ganz cool wäre und ich den Leuten eine ganz andere Seite von mir zeigen könnte. Und schreiben wollte ich sowieso irgendwann einmal. Ich habe das erstmal nur als eine kreative Übung für mich selbst gesehen. Am Ende hatte es mir persönlich sehr viel gebracht. Das Schreiben hat richtig gut getan und mich von vielem befreit. Und es war das wohl Persönlichste, was ich je getan habe.

Also waren die Gedichte von Anfang an Gedichte und keine Songtexte?
Ja, ich habe das direkt von Anfang an getrennt. Wäre es so gewesen, hätte ich das Gefühl gehabt, jemanden, der sich das Buch wegen der Gedichte kauft und stattdessen Songtexte findet, irgendwie zu betrügen. (lacht)

Ist es jetzt, wo du ununterbrochen Songs schreibst, nicht furchtbar schwierig zu entscheiden, welcher es von denen auf ein Album schafft?
Ja, das ist sehr schwierig! Mein größtes Elend ist immer zu entscheiden, an welchem es sich lohnt weiter zu arbeiten und ihn weiter zu spielen. In Gedanken springe ich immer zwischen verschiedenen Songs und ihren Qualitäten hin und her. Manchmal denke ich, dass ich gute Songs habe, vergesse die dann aber wieder. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich ein Song besser erstmal zurückhalten sollte, spiele ihn dann aber trotzdem. Die Entscheidung ist wirklich hart. Und mein Lieblingssong ist immer nicht der anderer Leute. Ich glaube wirklich, dass ich in dem Auswählen von Songs besser werden sollte.

Du hast angekündigt, mit deinem neuen Album ‚aktueller’, ‚mainstreamiger’ klingen zu werden
Ja, das hab ich! Ich wollte, dass das neue Album anders wird. Ich will keine gleichen Sachen zweimal machen. Ich finde, dass das langweilig ist. Meine Vorbilder sind Bob Dylan and Neil Young. Neil Young zum Beispiel macht alles immer etwas eigenartig, aber zugleich wundervoll. Deswegen höre ich ihn so gerne. Und auch er selbst ist dabei nicht immer gleich. Er verändert sich als Songwriter ständig. Und das will ich auch. Ich sehe mich selbst auch nicht als Singer/Songwriter, der nur akustisch spielt. Ich möchte auch zum Beispiel mal etwas Elektrisches machen und mich wandeln. Das ist zumindest die Idee.

Also findest du, dass es dir gelungen ist, auf dem neuen Album ‚zeitgemäßer“ zu klingen.
Ja, ich denke! Es ist schwerer und sehr anders, als das erste Album. Und klar, es könnte noch zeitgemäßer sein. Ich meine, es könnte immer poppiger sein, aber ich glaube, es klingt schon mehr nach einem zeitgemäßen Album, als alles, was ich zuvor gemacht habe.


Wir haben gelesen, dass du den Song „A Wintertale“ hier in Deutschland geschrieben hast, als es richtig kalt war und ihn dann im verschneiten London aufgenommen hast. Gibt es zum neuen Album und den Songs auch so eine Geschichte?
Wir haben das neue Album in Kalifornien aufgenommen, letztes Jahr im März und da war’s sehr warm, sehr herrlich.

... also wird es allein deswegen schon anders klingen?
Ja, ich finde, es klingt sommerlicher. Und ist bepackter mit Klängen, die den sommerlichen Sound ausmachen. Das letzte Album hat im Vergleich mit nur vier, fünf Instrumenten viel kälter geklungen. Und irgendwie wollte ich, dass das neue Album ein bisschen kalifornisch klingt. Allein wegen des Ortes, wo wir es aufgenommen haben, klingt es auch irgendwie so. Der Ort spielt immer in das Klangpaket rein, finde ich.
Ich habe meine letzte EP „The Backing Singer“ zum Beispiel in einer Kirche aufgenommen und die klingt deswegen sehr unheimlich und geisterhaft, fast religiös. (lacht) Oh, das komisch. „Sie klingt wie Gott! Als würde Gott persönlich singen!“ (lacht)

Wenn Leute sich das neue Album "Wishbone" kaufen, wo sollten sie es deiner Meinung nach zum ersten Mal hören?
Mit Kopfhören in ihrem Schlafzimmer. Oder beim Autofahren. Ich selbst mag es total, auf dem Bett zu liegen, Kopfhörer aufzusetzen und ein neues Album zu hören. Das ist einfach das Beste überhaupt. Ich finde, dass man erst dann alles klar hört. Und man sollte es auch wenigstens als CD oder Platte hören. Nicht als mp3 oder über iTunes. Ich finde, da ist die Qualität nie sehr gut. Da überhört man immer vieles.

Beim Aufnehmen deines neuen Albums hast du auf einer Gitarre von Elliott Smith gespielt. Wie hat sich das angefühlt?
Das war eine der seltsamsten Erfahrungen! Als wir das Album aufgenommen haben, ich meine, ich weiß nicht wirklich, was ich über Geister denken soll, aber... Ich glaube nicht, dass sie nicht existieren. Ich kann mir schon vorstellen, dass es wahrscheinlich so etwas wie umherfliegende Seelen gibt, oder so was in der Art, vielleicht. Ich denke das tun sie. Da im Studio hatte ich zumindest zum ersten Mal das Gefühl, dass Elliott Smith irgendwie anwesend ist. Mein Bassist hatte dazu auch noch auf Elliott Smiths Bass gespielt. Und als ich dann irgendwann mal angefangen hatte, einen seiner Songs zu spielen, meinte mein Bassist nur „Mach das nicht! Mach das nicht!“. Das war sehr seltsam. Und plötzlich hatte sich das Spielen auch seltsam angefühlt. Ich hatte auf einmal das Gefühl, eine gewisse Energie zu fühlen, irgendwas Spirituelles. Und als ich dann in dem großen, dunklen Raum auch noch gesungen hab, fühlte ich plötzlich etwas. Ab da war ich durchgängig verängstigt! (lacht) Aber positiv verängstigt.

Gleich spielst du die letzte Show deiner aktuellen Tour hier in Deutschland. Wie bereitet man sich auf solch eine Tour generell vor?
Man macht sich am Anfang erstmal Sorgen. Dann ignoriert man die und denkt erstmal nur von einem Auftritt zum nächsten. Gerade bei solch einer Tour mit zehn Shows, wo du auch noch so viel zwischendurch reist, muss man das. Wenn du am Anfang schon an den letzten Auftritt denkst, brichst du zusammen. Man darf echt nur von einem Auftritt zum nächsten denken. Und darin nur das Beste sehen und es einfach genießen.

[Manager Sven betritt den Raum und gibt Bobby eine Geburtstagkarte zum Unterschreiben.]

Sven: Dabei wollte der das so, zehn Shows hintereinander!
Bobby: Ja, wollte ich. (lacht) Aber ich mag einfach keine freien Tage zwischendurch, weil man dann noch müder wird und zu viel Zeit zum Entspannen hat.

2009 hast du hier in Deutschland dein erstes Konzert gespielt. Was hat sich seitdem verändert?
Das Publikum hat sich ziemlich verändert. Auf die bestmögliche Weise. Damals waren es fast nur junge Mädchen. Und jetzt ist es eine gute Mischung. Männer, Frauen. Das Publikum ist meist immer noch gleich groß, aber hört besser zu. Jetzt habe ich das Gefühl, dass es mein Publikum ist. Am Anfang hatte ich irgendwie immer das Gefühl, dass sie gelangweilt sind. Aber jetzt ist es immer sehr erfrischend hierher zu kommen: Mehr Männer, mehr Pärchen, mehr ältere Leute. Eine wirklich nette Zusammensetzung des Publikums!

Mittlerweile hast du viel gesehen. Gibt es eine Stadt, die du noch nicht gesehen hast, aber unbedingt mal sehen möchtest?
Ziemlich viele! Meine Familie und ich sind früher manchmal im Sommer in Frankreich gewesen und haben uns Gedenkstätten des Zweiten Weltkrieges angeschaut. Ich würde aber auch gerne mal nach Dresden und an andere wichtige Orte. Auch nach Auschwitz.
Aber ich würde zum Beispiel auch gerne mal Dortmund sehen. (lacht) Einfach mal kleinere Städte bereisen, um ganz Deutschland gesehen zu haben.

Hast du denn Zeit, dir die Städte anzuschauen, in denen du spielst?
Nein, nicht wirklich. Dum-Duuuum. Manchmal haben wir Zeit ein bisschen was zu sehen. Zum Beispiel vor ein paar Tagen in München. Und hier in Köln liebe ich es immer in den Dom zu gehen. Der ist so wunderschön! Dann gehe ich auch auf den Turm. Aber meist bleibt uns dafür keine Zeit, weil uns immer so viel Zeit mit dem Fahren von Stadt zu Stadt verloren geht.


So, nun haben wir einige Sätze für dich, die wir beginnen und die du beenden musst, ohne viel darüber nachzudenken.
Oh, die liebe ich!

Mein Lieblingswort auf Deutsch ist...
Scheiße.

Mein Lieblings-Music-Act aus Deutschland is...
Puh. Die Kelly Family.

Mein deutsches Lieblingsessen ist...
Bratwurst.

... und ein Essen, das ich weniger gern mag ist...
Hab keins. Ich mag alles.

Reisen auf der Autobahn ist...
Unheimlich!

Mit der Deutschen Bahn zu reisen ist...
Einfach und bequem.

Deutsches Bier ist...
Fantastisch!!!

Eine Stadt, in der ich mir vorstellen könnte zu leben, ist...
Puh! Köln, Hamburg oder Berlin.

Eine der deutschen Angewohnheiten, die ich nie verstehen werde, ist...
Effizienz! Es ist immer so witzig: Sven und Gregor [Anmerk.: (Tour-)Management], die sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, aber dennoch SO gleich. Zum Beispiel wenn wir morgens losfahren, klopfen sie immer an meine Tür „Zehn Minuten! .... Fünf Minuten!“ und trödeln interessanterweise dann selbst rum, wenn wir anderen schon alle im Auto sitzen. Ich glaube, das ist etwas typisch Deutsches. Ihr seid immer total pünktlich, aber wenn es um eure eigene Zeit geht, dann geht ihr es ruhig an. Gregor braucht dann nämlich selbst zehn Minuten bis er im Auto sitzt und wir fragen uns alle „Und warum hetzt er UNS so?“ Dann ist er selbst nämlich nie pünktlich. (lacht)

Wenn ich wieder zuhause bin, werde ich von Deutschland am meisten vermissen...
Bobby Long: Die Menschen! Die Leute hier im Publikum sind mit die nettesten überhaupt! Das ist unglaublich. Darüber haben Joe und ich uns kürzlich unterhalten: Über das, was hier vor fast einhundert Jahren passiert ist, über das Unglaubliche, was in so kurzer Zeit passiert ist. Und jetzt sind wir hier. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das alles hier in Deutschland passiert ist. Weil die Leute so nett sind, so unglaublich liberal und wundervoll. Und sie sind klug und intelligent. Nicht wahr, Joe?

Joe Summer: Ja, sie sind so warmherzig. Das ganze Land ist so ein inspirierender Ort.
Bobby Long: Man merkt einfach, dass hier viel passiert. Um noch mal auf den Krieg zu sprechen zu kommen und all das, was in so kurzer zeit hier passiert ist: Wenn man von den Menschen heute ausgeht, ist es einfach unglaublich, dass das hier alles passiert ist.
Und das zeigt, wie sehr und schnell sich die Menschen und das Land verändert haben, im Vergleich zu anderen Ländern. Deswegen werde ich auch immer sehr wütend, wenn ich noch irgendetwas Schlechtes über Deutschland höre. Weil ich Deutschland echt sehr mag und schätze! 
Marie

Album kaufen! Bobby freut sich. Und wir uns auch. 
(Ja, das mit dem Buchstabieren üben wir noch)