Es gibt Momente und Situationen im Leben, da weiß man einfach nicht,
wie man dort gelandet ist, wo man sich gerade befindet. Und dann, liebe
Leser_innen, gibt es Momente, da weiß man es ganz genau, möchte es aber einfach
nicht wahrhaben. So erging es uns am Freitag, den 25.05., im Düsseldorfer
Stahlwerk.
Das Wetter war schön, eigentlich sogar zu schön, um den Abend in einer dunklen, stickigen Halle zu verbringen, und wir genossen unser Leben in vollen Zügen in einem der vielen Liegestühle, die innovativerweise auf aufgeschüttetem Sand vor der Halle zur Verfügung standen.
Wie Sie sehen, liebe Leser_innen, versuchen wir mit allen Mitteln die Offenbarung des tatsächlichen Grundes, warum wir an diesem Abend im Stahlwerk waren, so lange wie nur irgend möglich vor uns herzuschieben. Aufmerksame Twitterleser wissen ohnehin schon seit unserer Live-Twitter-Wir-Können-Nicht-Glauben-Dass-Wir-Tatsächlich-Hier-Sind-Aktion, worauf dieser Eintrag letztendlich hinausläuft. Und da wir altbekannterweise für die Gleichberechtigung aller sind (seien es Frauen und Männer, seien es Web 2.0 und Web 1.0 User), wollen wir nun einmal tief durchatmen und allen die Möglichkeit geben, unser Gestammel nachzuvollziehen. Um es endlich kurz und knackig auf den Punkt zu bringen:
Wir, PENIBELichkeit, waren am 25.05.2012, ungezwungen und bei voller mentaler Zurechnungsfähigkeit und mit null Komma null nichts Promille, bei Alexander Marcus.
Wer braucht teuere Mustertapeten, wenn es Alexander Marcus Poster gibt? Quelle: PENIBELichkeit |
Viele unserer
Leser_innen, darunter vielleicht auch Sie, werden nun wohlmöglich nicht wissen,
über wen wir da gerade sprechen. Und seien wir ehrlich: Ein klein wenig
beruhigt uns das. Kurz gefasst handelt es sich bei Alexander Marcus um einen
Mann, der auszog, um Liebe zu verbreiten. Und dies mit durchaus poetischen,
gefühlvollen Texten und Melodien, deren wahres Ausmaß und wahre Kunst
vielleicht nicht sofort jedem zugänglich ist. Um genau zu sein wahrscheinlich
nur denen, die schon vor 16 Uhr zu tief ins Glas geschaut hatten und diese
Tradition dann im Laufe des Abends feuchtfröhlich weiterführten.
Soviel zur Stammelei. Langsam
aber sicher fällt die Scheu, von diesem Event für Sie zu schreiben und von nun
an werden wir völlig sachlich, ohne weitere verzweifelte Entschuldigungen und
Erklärungsversuche, für Sie von diesem Event berichten. Rufus Wainwright als
musikalische Untermalung für unseren Schreibfluss hilft uns dabei sehr.
Beginnen wir nun aber dort, wo der tatsächliche Abend ebenfalls begann: Vor der Halle, in der Schlange. Schon diese gab uns einen guten Ausblick in die Richtung, die der Abend einschlagen würde: Ballermanngesänge und „Wir woll’n den Marcus seh’n, wir woll’n den Marcus seh’n, wir woll’n, wir woll’n, wir woll’n den Marcus seh’n“-Chöre gaben wortwörtlich den Ton an. Ob es sich bei diesen Menschen tatsächlich um Fans, oder doch um Hooligans handelte, liegt leider außerhalb unseres Einschätzungsvermögens. Aber eines vorweg: Bekannte Gesichter aus der Chaos-Relegations-Live-Übertragung aus der Düsseldorfer Arena sind uns nicht untergekommen. Wahrscheinlich handelte es sich also wirklich um Fans des farbenfrohen Sängers.
Beginnen wir nun aber dort, wo der tatsächliche Abend ebenfalls begann: Vor der Halle, in der Schlange. Schon diese gab uns einen guten Ausblick in die Richtung, die der Abend einschlagen würde: Ballermanngesänge und „Wir woll’n den Marcus seh’n, wir woll’n den Marcus seh’n, wir woll’n, wir woll’n, wir woll’n den Marcus seh’n“-Chöre gaben wortwörtlich den Ton an. Ob es sich bei diesen Menschen tatsächlich um Fans, oder doch um Hooligans handelte, liegt leider außerhalb unseres Einschätzungsvermögens. Aber eines vorweg: Bekannte Gesichter aus der Chaos-Relegations-Live-Übertragung aus der Düsseldorfer Arena sind uns nicht untergekommen. Wahrscheinlich handelte es sich also wirklich um Fans des farbenfrohen Sängers.
Düsseldorf. Yeah. Quelle: PENIBELichkeit |
Als Alexander Marcus, seines Zeichens Electroloresänger
, gegen 21 Uhr die Bühne bestieg, nachdem die tobende, schwitzende, bierige
Masse bereits gefühlte 45 Minuten nach ihm grölte, ließ er sich feiern wie ein
junger Gott. Und die Meute machte mit, jede Sekunde des Abends lang. Wir müssen zugeben, dass wir Spaß hatten,
zumindest während der ersten zwei Lieder. Danach machte sich unser immer größer
werdender Alkoholdefizit immer mehr bemerkbar, und wir konnten uns nur noch
verstört zurücklehnen und dem Treiben vor und auf der Bühne zuschauen. Alexander Marcus
gab alles: Von HD-Qualitäts-Video-Untermalung über Paillettenjackett und rosa
Hose bis hin zu Camouflage tragender Backgroundtänzerinnen war alles dabei. Und
so auch alle seine Hits, von „Homo Dance“ über „PAPAYA“ bis hin zu „Glanz und
Gloria“ sowie „1,2,3“. Selten sah man so viele Männer tanzen, und selten wollte
man so viele Männer tatsächlich tanzen sehen.
Nachdem schließlich zur Einstimmung in das Lied „Alles Gute“ geklärt wurde, dass jeder einzelne im Publikum an diesem Abend Geburtstag hatte, neigte sich der ballermannpartywürdige Abend dem Ende zu und hinterließ die feierwütige Zuhörerschaft in freudiger Erwartung in Sachen Marcus‘ bald bevorstehendem Kinodebüt.
Sein am 31.05. Premiere feiernder Film „Glanz und Gloria“ wird mit Sicherheit die Massen, die im Übrigen zu 90% allesamt seine 20€ teuren T-Shirts tragen, in einen erneuten Euphorieschub versetzen und alle weiteren zu einer 90minütigen Kopfschüttel-Starre zwingen.
Nachdem schließlich zur Einstimmung in das Lied „Alles Gute“ geklärt wurde, dass jeder einzelne im Publikum an diesem Abend Geburtstag hatte, neigte sich der ballermannpartywürdige Abend dem Ende zu und hinterließ die feierwütige Zuhörerschaft in freudiger Erwartung in Sachen Marcus‘ bald bevorstehendem Kinodebüt.
Sein am 31.05. Premiere feiernder Film „Glanz und Gloria“ wird mit Sicherheit die Massen, die im Übrigen zu 90% allesamt seine 20€ teuren T-Shirts tragen, in einen erneuten Euphorieschub versetzen und alle weiteren zu einer 90minütigen Kopfschüttel-Starre zwingen.
Doch, liebe Leser_innen, wie Sie
vielleicht schon der Überschrift dieses wunderbaren Eintrags entnehmen können,
zogen wir aus, um die Liebe zu finden. Und diese fanden wir tatsächlich. In
Form von zwei schwitzenden, jugendlichen Männerkörpern, die sich uns – und
allen weiteren, nach dem Konzert an der Bahnhaltestelle wartenden – ungefragt
an den Hals warfen. Was Sie nun mit dieser Information tun, überlassen wir an
dieser Stelle Ihnen.
Mademoiselle
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen