Dienstag, 17. Juli 2012

Irgendwer mit Medien #1 – Mirko Drotschmann.


Liebe Leser_innen,
wir haben ihn gefunden! – den ersten Medienmensch, der uns, den beiden momentan etwas orientierungslosen Irgendwas-mit-Medien-Studentinnen, aus seinem spannenden Berufsalltag berichtet und kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es darum geht, Antworten auf knallhart recherchierte, investigative Fragen zum Leben und Arbeiten in Rundfunk, Presse, Cyberspace und Co. zu geben.

Quelle: Mirko Drotschmann 
Mirko Drotschmann - 26 Jahre alt und als Medienschaffender vielseitig unterwegs: Er moderiert nicht nur bei diversen Radiosendern (N-JOY, DASDING) und schreibt für die Stuttgarter Zeitung, sondern arbeitet ebenso in der Redaktion der Kindernachrichten vom Kika und ZDF, Logo.
Doch nicht nur in Radio, Fernsehen und Zeitung ist der Herr unterwegs: Seit einiger Zeit betreibt er außerdem in seiner Freizeit einen YouTube-Channel und bringt sein im Studium erworbenes Wissen über Geschichte und Politik in Form von anschaulichen Nachhilfe-Videos an internetaffine, lernwilligen Schüler.

In einem exklusiven Interview mit uns, Penibelichkeit, berichtet Mirko über seinen Alltag als Macher medialer Produkte und erklärt uns und Ihnen, liebe Leser_innen, warum es gerade am Anfang einer Karriere in den Medien schwierig sein kann, sich auf ein Medium festzulegen. Außerdem spricht er mit uns unter anderem über den legendären Gossip der Branche, einschleichende Berufskrankheiten, seine Einschätzung zur Zukunft von Fernsehen und Internet und die Wichtigkeit von Freizeit im Leben eines Busy-Busy-Medienmenschens.

Quelle: Mirko Drotschmann
Mirko ist ein Beispiel par excellence dafür, dass es sich empfiehlt, schon früh die ersten Weichen zu stellen, plant man in den Medien durchzustarten: bereits während seiner schulischen Laufbahn war er Schreiberling für die schulinterne Zeitung, um nach dem Abi ein Praktikum beim jungen Programm des SWR, ‚Das Ding’, zu machen.
Wie das Schicksal oft so spielt, bekam er im Anschluss die Möglichkeit ein weiteres Jahr für den Sender als Moderator der Morningshow zu arbeiten. Doch auf diese frühen beruflichen Erfahrungen wollte sich Herr Drotschmann nach dieser Zeit nicht ausruhen. Was folgte war ein solides - wenn man das von den Geisteswissenschaften überhaupt sagen kann – Kulturwissenschafts- und Geschichtsstudium. Denn ohne einem akademischen Abschluss, so weiß man, läuft auch in den Medien mittlerweile nicht mehr viel.

Mirko, dir war also schon während der Schulzeit klar, dass du in die Medien gehen willst?
Mirko: Ja, auf jeden Fall! Ich wollte immer Sportreporter werden. Schon mit 14, 15, als großer Fußballfan,  fand ich es cool, wie die Reporter im Radio über den Sport berichteten. Später kam ich zur Schülerzeitung und hatte riesigen Spaß daran, journalistisch zu arbeiten. Ab da wusste ich dann eigentlich relativ schnell, dass ich in die Medien gehen wollte. Was ich allerdings nicht wusste, war, ob ich für eine Zeitung schreiben, oder für’s Radio arbeiten wollte. Ich hatte immer so Phasen. Und leider habe ich mich bis heute noch nicht entschieden. 

Wodurch kommt es, dass du dich nicht entscheiden kannst? Weil alles so interessant ist, oder weil es auch finanziell besser ist, mehrere verschiedene Sachen parallel zu machen?
Mirko: Sowohl als auch. Finanziell ist es leider nicht immer lukrativ, bei einer Zeitung zu arbeiten. Für die Artikel, die man schreibt, bekommt man nicht wirklich viel. Natürlich kommt es in Sachen Honorierung auch darauf an, wofür man schreibt. Aber wenn man nur als freier Mitarbeiter für eine Zeitung schreiben würde, dann wäre das ziemlich krass. Ich glaube, dass ich mich nicht entscheiden kann, weil alles seinen Reiz hat. Ich schreibe gern, weil man so schön mit Sprache arbeiten kann. Am Radio finde ich toll, dass man diesen Musikbezug hat und das direkte Feedback vom Hörer bekommt. Und das Fernsehen ist halt generell ein cooles Medium. Aber für mich selbst geplant hatte ich das nie. Das kam irgendwann einfach so.

.... dadurch, dass man beim Radio die richtigen Leute kennengelernt und Kontakte geknüpft hat?
Mirko: Bei DasDing gibt es eine Sendung, DasDingTV, für dessen Klatsch und Tratsch- Rubrik vor einiger Zeit jemand gesucht wurde, der die Inhalte auch im Fernsehen präsentiert. Dafür hatte ich mich einfach mal aus Spaß beworben und wurde genommen. Das war dann der erste Kontakt für mich mit dem Fernsehen. DasDing ist insgesamt ein Programm, das immer trimedial arbeitet und sowohl Fernsehen, als auch Radio, und Internet abdeckt. Zu Logo, den Kindernachrichten, kam ich über eine Kollegin. Sie hatte mir empfohlen, dort ein Praktikum zu machen. Das hab ich gemacht und seitdem arbeite ich dort.

Thema Fernsehen: Wie siehst du YouTube? Wird dieses Medium das Fernsehen irgendwann ablösen?
Mirko: Das finde ich sehr spannend. Schon zu Unizeiten hab ich das verfolgt und mich damit auseinandergesetzt, wie YouTube gerade Jugendliche beeinflusst. Es gibt nicht auf der einen Seite Fernsehen und auf der anderen Seite Youtube, sondern beide gehören irgendwie zusammen. Die Leute behandeln YouTube wie einen Fernsehsender. Sie haben Abo-Listen und darin verschiedene Sendungen, die sie abends wie vor dem Fernseher schauen. Ich glaube, dass gerade das öffentlich-rechtliche Fernsehen  ziemlich verschläft, was momentan bei YouTube los ist und die Zeichen nicht erkennt. Aber nicht nur die: Generell haben die Fernsehsender noch nicht so ganz gecheckt, was für ein riesiger Markt YouTube ist. Man muss sich nur mal die Klick-Zahlen anschauen: Viele Videos von YouTubern haben mehr Zuschauer als Thomas Gottschalks Sendung je hatte. Und wenn die Fernsehsender da nicht drauf reagieren, dann sind sie irgendwann abgehängt von dem, was bei YouTube läuft.
Wobei man natürlich sagen muss, dass der Vergleich grundsätzlich nicht einfach ist: Manche Sachen funktionieren nur im Fernsehen. Z.B. so große Live-Sendungen wie ‚Schlag den Raab’ oder Fußballspiele. Bei solchen Sachen ist das Fernsehen immer noch weit vorne. Aber ich glaube, in Zukunft muss sich das Fernsehen neue Lücken suchen, wo es noch etwas anderes bietet, als das, was man auch im Internet bekommt.

Es gibt ja mittlerweile bei den Öffentlich-Rechtlichen den Trend, zumindest in den Spartensendern, ein wenig crossmedialer zu agieren, gerade beim ZDF - ZDFneo, etc.
Mirko: Genau. Gerade beim ZDF bekomme ich auch mit, wie stark dort auf die Mediathek gesetzt wird. NeoParadise beispielsweise schauen mehr Leute im Internet, als im Fernsehen an.


Zurück zu YouTube: Siehst du es für dich selbst als neues Standbein, oder eher als Hobby nebenbei?
Mirko: Auf jeden Fall als Hobby. Würde ich YouTube als wirtschaftliches Standbein sehen, dürfte ich das gar nicht machen. Für ein Video geht oft ein ganzer Tag mit Vorbereitungen drauf, mit Filmen und Schneiden. An dem Tag könnte ich natürlich auch einen Beitrag produzieren und diesen verkaufen. Auch, wenn ich Werbung in den YouTube-Videos habe, kann zumindest ich von dem, was dabei rumkommt, nicht leben. Im Gegenteil. Das, was ich verdiene, stecke ich direkt wieder in Technik oder Materialen, die mir bei den Videos weiterhelfen. Ich hatte mir einfach überlegt, was ich mit meinem Studium noch machen könnte. Klar kann ich ab und zu und bei bestimmten Themen etwas Geschichtliches einfließen lassen, aber mein Studium wirklich nutzen, konnte ich bisher nicht. Da kam ich auf die Idee mit YouTube. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch, aber ich finde, dass das eine total gute Sache ist, Jugendlichen, die die Plattform sonst nur nutzen, um sich lustige Videos anzuschauen, eine Möglichkeit zu bieten, mit Vorbereitungen für die Schule auch etwas nützliches tun zu können. Also hat der YouTube-Channel bei mir eher idealistische Gründe, würde ich mal behaupten.

Planst du jetzt, wo es so gut läuft, noch andere Videos zu machen?
Mirko: Videos, in denen ich über Shampoos erzähle, wird es von mir so schnell nicht geben [lacht]. Ich will meinen Kanal so halten, dass man dort Infos bekommt, die man in der Schule gebrauchen kann. Das sind zunächst einmal die Themen Geschichte und Politik. Doch kann ich mir für später gut vorstellen, auch Lerntipps zu geben, Bücher vorzustellen, oder auch ein Video zum Thema „Wie motiviert man sich zum Lernen?“ zu machen.  Aber etwas, das über das Thema „Nachhilfe für Schüler“ hinausgeht, kann ich mir erst einmal nicht vorstellen, denn ich möchte eine gewisse Verlässlichkeit mit dem Kanal erreichen. Ich glaube, wenn man zu viele Plätze und Felder bedient, dann macht man alles, aber nichts richtig.

Und wie sieht es mit einem zweiten Kanal aus? Das ist ja bei vielen YouTubern ein Trend.
Mirko: Dafür fehlt mir leider die Zeit. Und auch die Idee. Ich bin schon mit dem einen Kanal ziemlich gut beschäftigt. Und bei einem zweiten Kanal wüsste ich auch einfach nicht, wofür.

Dann bleibt wahrscheinlich auch nicht so viel Freizeit, wenn du so viel nebenbei machst?
Mirko: Ja, aber das macht mir auch nicht so viel aus, weil ich gerne arbeite. Das ist so ein bisschen der Vorteil, wenn man freier Journalist ist. Ich stehe in Dienstplänen, aber kann mir trotzdem frei einteilen, wann ich arbeite. Ich gebe immer zwei Monate im Voraus an, wie ich arbeiten kann, und wenn ich mal weiß, dass es in einer Woche zeitlich schlecht aussieht, lasse ich mich dort nicht einteilen. Dann verdiene ich in der Zeit zwar kein Geld,  habe dafür aber öfter mal frei. Früher habe ich teilweise 20, 25 Tage durchgearbeitet, ohne einen Tag Pause zu haben – das mach ich jetzt nicht mehr. Sowohl die YouTube-Sache als auch meine normale Arbeit sind keine klassischen Bürojobs, bei denen man um 17 Uhr nach Hause kommt und Feierabend hat. Ich beantworte auch mal nachts Mails, oder nehme abends oder an Feiertagen Anrufe entgegen. Deswegen ist das mit der Freizeit immer relativ, aber das stört mich nicht.

Und machst du in deiner Freizeit dann eher Sachen, die nichts mit Medien zu tun haben, oder ist auch die eher von solchen Themen bestimmt?
Mirko: Ääähmm... ich überlege gerade, was ich mache, das nichts damit zu tun hat [lacht]. Ja klar, also ich mache auch noch Musik, und Sport und das, was man sonst halt eben so macht, Freunde treffen zum Beispiel. Und dabei achte ich schon darauf, dass ich mich nicht nur mit Leuten treffe, mit denen ich auch zusammenarbeite, sonst redet man nämlich nur noch über Medien. Aber da habe ich Glück, denn die meisten meiner Freunde arbeiten in ganz anderen Bereichen. Doch lässt es sich manchmal nicht vermeiden, dass auch die Freizeit von Medien bestimmt wird, aber das ist das Tolle an dem Beruf, dass es nicht nur ein Beruf ist, sondern auch ein Hobby.

Kannst du dann auch wirklich abschalten, oder gehst du auch privat durch die Welt und denkst dir ‚Ach schau mal, das ist ja interessant. Das könnte ich für die nächsten Sendung aufarbeiten’?
Mirko: [Lacht] Nein, das kann ich nicht. Das ist echt so! Man denkt halt immer ‚Wow, spannendes Thema!’ Neulich hab ich auf einer Party jemanden kennengelernt, der mir erzählt hat, was er beruflich macht und das fand ich so spannend, weil ich von dem Beruf noch nie etwas gehört hatte. Da hab ich mir dann auch direkt gedacht, dass wir daraus ein Porträt für’s Radio machen könnten. Auch wenn ich irgendwo bin, wo im Hintergrund Radio läuft, bin ich mit einem Ohr immer bei dem, was dort erzählt wird.

... ist also schon so etwas wie eine kleine „Berufskrankheit“?
Mirko: Ja, aber das geht zum Glück nicht nur mir so. Ein Freund von mir ist auch beim Radio und wenn ich mit ihm im Auto fahre, wir uns unterhalten und uns gerade in einem tiefgründigen Gespräch befinden, dann passiert es schon häufiger, dass er mittendrin plötzlich das Autoradio lauter dreht, weil gerade eine Moderation kommt, die er hören möchte.

Fühlst du dich mittlerweile angekommen in der Medienwelt, oder immer noch ziemlich unsicher, weil dein Beruf ja doch ziemlich unbeständig ist?
Mirko: Also angekommen fühle ich mich schon, aber ich fühle mich noch nicht so gesichert, dass ich mir keine Sorgen darum mache, was die nächsten zwanzig Jahre angeht. Ich habe überall nur Zeitverträge und es kann sein, dass ich dort morgen nicht mehr arbeite. Man ist ständig angehalten, sich weiterzuentwickeln und zu überlegen, was man will. Lustig ist es auch immer zu sehen, wie Leute reagieren, wenn man ihnen sagt, dass man nicht nur einen Job hat. Ich glaube, es hat sich gesellschaftlich noch nicht durchgesetzt, dass man nicht nur einen Job hat, sondern mehrere. Um ehrlich zu sein, hab ich mich daran selbst noch nicht gewöhnt.

Glaubst du denn, dass sich das Gefühl irgendwann einstellt, oder dass das in der Branche immer so ist, dass man von einem Job zum nächsten springt?
Mirko: Ich glaube, das gehört zum Medienbereich dazu. Im jungen Radiobereich zum Beispiel gibt es kaum jemanden, der zehn Jahre lang die selbe Sendung moderiert. Denn wird man älter, wechselt man automatisch zu einem anderen Programm. Und so ist das bei vielen Bereichen. Meist ist es so, dass man immer mal wieder wechselt, was einerseits damit zu tun hat, dass man sich irgendwann langweilt, aber andererseits auch damit zu tun hat, dass man sich vielleicht weiterentwickeln will, oder neue Angebote bekommt. Es kann nämlich auch immer mal sein, dass man geheadhunted wird, d.h. dass dich Leute hören und dann fragen: ‚Hey, willst du denn nicht mal was bei uns machen?’.

Reicht ein Bachelor-Abschluss im Normalfall, oder hattest du in der Hinsicht Glück gehabt?
Mirko: Es kommt darauf an, was man machen will. Also ich kenne Kollegen, die haben gar nicht fertig studiert und haben einen super Job. Ich kenne aber auch Kollegen, die einen Doktor haben, aber keinen Super-Job. Das kann man gar nicht so pauschal sagen. Wichtig ist ein abgeschlossenes Studium. Das Fach ist primär egal. Aber wenn man es kann, sollte man sich die Naturwissenschaften aussuchen, denn solche Leute sind gefragt, weil es die im Medienbereich nicht oft gibt. Aber sonst ist es echt nicht so wichtig, welchen Abschluss man hat, oder welche Note. Es sei denn, man möchte z.B. im Kulturjournalismus arbeiten. Hat man da Biologie studiert, ist es natürlich schwieriger. Allgemein gilt aber für alle Bereiche, dass vor allem praktisches Können wichtig ist.

Ein ganz anderes Thema: Gibt es wirklich diesen Gossip, von dem man in der Medienbranche immer hört?
Mirko: Ja, den gibt es schon. Gerade über prominente Persönlichkeiten. Je bekannter die Leute sind, desto interessanter sind natürlich solche Geschichten. Oft erfährt man Gerüchte bevor sie in der Bild-Zeitung stehen. Das geht meist über das Kennenlernen von Leuten, die dann wieder andere Leute kennen, und so weiter. Es wird  echt viel getratscht, aber ich glaube, das ist nicht anders, als in anderen Berufen.

…nur dass es da nicht so öffentlich ist, wie in den Medien.
Mirko: Man muss dort wirklich aufpassen. Denn natürlich sind Geheimnisse, die man in dem einen Sender erfährt für den anderen Sender der Konkurrenz höchst interessant, deshalb ist es wichtig, dass man bei Kollegen, die man nicht so gut kennt und die woanders arbeiten, vorsichtig ist mit dem, was man ihnen erzählt. Weil ausgeplauderte Geheimnisse über Umwege in falsche Hände geraten und zu Ärger führen können.

Also ist dann wahrscheinlich auch die Angst vor Fehltritten groß, weil man sich in den Medien besonders Gedanken darüber machen muss über das, was man macht.
Mirko: Ja, das stimmt. Wenn ich im Radio in der Sendung mal etwas falsches sage, dann kommen vielleicht mal zwei, drei Studiomessages, in denen steht ‚Was hast du da für Schwachsinn erzählt?‘. Das versendet sich wieder, weil es niemand zurückspulen kann. Aber gerade im Fernsehen ist es tatsächlich so, dass jedes Wort oft auf die Goldwaage gelegt wird. Bei Logo haben wir beispielsweise jeden Tag ein Grafikerklärstück, mit dem  bestimmte Themen erklärt werden. Dieses Stück wird am Tag vor der Sendung mit und von allen wichtigen Instanzen besprochen und kontrolliert. Zum Beispiel hab ich einmal ein Erklärstück über den Nahost-Konflikt gemacht. Zu dem kam sowohl vom israelischen Botschafter eine Mail mit Kritik, als auch von einem Palästinenser. Da merkt man erstmal, welche Auswirkungen die eigene Arbeit haben kann.

Zum Abschluss: Gibt es allgemeine Basics, die du zukünftigen Medienschaffender ans Herz legen kannst, um Erfolg beim Einstieg in die Branche zu haben?
Mirko: Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass man nicht den Fehler machen sollte, nach dem Abi zu denken: ‚So, jetzt studiere ich etwas und danach bewerbe ich mich in einer Redaktion’. Am besten ist es, schon während der Oberstufe zu versuchen, erste praktische Erfahrungen in Form von Praktika zu sammeln. Oft ergeben sich dann schon Chancen. Gut ist es auch während des Studiums beim Uni-Radio oder der Uni-Zeitung zu arbeiten. Ich kenne niemanden, der nach dem Studium ohne praktische Erfahrungen gesammelt zu haben, direkt einen Job gefunden hat. Aber das Wichtigste ist, dass man von Anfang an nicht zu hoch greift: Natürlich ist es gut, sich Ziele zu setzen. Aber sich direkt nach dem Studium beim 'Spiegel' zu bewerben, könnte vielleicht schwierig werden, es sei denn, man hat dort Connections. Auch sollte man nie aufgeben, wenn mal eine Absage ins Haus flattert. Oft hat es gar nichts damit zu tun, dass man die falschen Qualifikationen hat, sondern dem Chef vielleicht das Gesicht nicht gefallen hat. Die Medienbranche ist, was das angeht, oft oberflächlich.

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