Dienstag, 3. Juli 2012

Sommer. Sonne. Live-Musik – Herr Casper back in school.


Arbeiten. Uni. Uni. Arbeiten. Essen. Sinnloses, unkreatives Herumdümpeln. Essen.
Der heutige Tag hätte ein Tag werden können, wie jeder andere auch. Hätte, hätte... Ja wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen - mehr noch - diese fast schon penetrante Abhängigkeit von der Kommunikationsplattform namens Twitter.

Foto: Penibelichkeit

Vor Wochen hatten wir es noch im Radio gehört: Ein Düsseldorfer Gymnasium hat das alljährliche Schulduell von 1Live für sich entschieden. Sein Preis: Ein Live-Konzert von und mit dem in Musik-Deutschland momentan wohl angesagtesten Rapper Casper.
Und da kommt wieder Twitter ins Spiel. Ja, ja, was wäre der heutige Tag nur ohne Twitter gewesen. Sehr, sehr langweilig. Definitiv!
Ein Hoch auf die 14:30-Mittagspause!. Fertigessen rein in die Mikrowelle. Warten. Fertigessen raus aus der Mikrowelle. Essen. Nebenbei Twitter öffnen. Einloggen. Nach 3 Stunden Abstinenz folgende Tweets lesen:
YOYOYOYOYO! heute fette show in düsseldorf ab 15h! rankommen alle!“
„ab 15h rrrrocken wir das geschwister-scholl-gymnasium in düsseldorf! yeeeeah!“
(@BenniferRostock)

Zwei Straßen weiter war beste musikalische Unterhaltung am Start und man selbst saß träge über einem Berg von Arbeit? Die einzige richtige Entscheidung in diesem Moment: Der Einladung folgen, dem Endgegner „Schreibtisch“ den Rücken kehren und raus in das heiße Getümmel! Endlich: Dank des ortsansässigen öffentlichen Nahverkehrsunternehmens und seiner, zur Feier des Tages, nur minimalen Verzögerung im Ablauf, war man mit einer dreißigminütigen Verspätung endlich am Ort des Geschehens.
Die Musik war laut. Die Sonne knallte vom Himmel. Und die Stimmung? Auf einem aufsteigenden Ast. Ob’s die Hitze war oder doch das Schon-fast-Sommerferien-Feeling, die die Schüler zu Beginn ein bisschen überfordert wirken ließen? Man weiß es nicht. Doch änderte sich dies binnen kürzester Zeit. 

Foto: Penibelichkeit

Gerade nach diesem Tag muss wohl auch Benjamin Griffey zugeben, dass ein Pädagogik-Studium doch nicht so spurlos an einem vorbeigeht: Wie an einem Montagmorgen mussten die Schüler aus einer Parallelwelt geholt werden, doch schnell war die Meute motiviert und voll drin im Geschehen. Einzige Ausnahme: Das Mädchen mit dem blonden Zopf, das sich trotz eindrucksvoller Darbietungen von Songs wie „XOXO“, Lilablau“ und „Michael X“ zu nichts aufraffen konnte. Vielleicht sympathisierte sie an diesem Tag auch nur mit den Lehrkörpern, die nicht nur bei „Mittelfinger hoch“ unbestreitbar ihre in den letzten Jahren unter Schweiß, Mühe und Qual vermittelte gute Erziehung an den Schützlingen eiskalt den Bach heruntergehen sehen mussten?
Egal. Alle anderen genossen nach leichten Startschwierigkeiten den Nachmittag bei bestem Sommerwetter und der erstklassigen Musik vom Pausenhof-Star des Tages. Und mit Sicherheit auch die fertig studierten Pädagogen, wo doch am Ende mit „Be cool, stay in school!“ die Wogen so charmant geglättet wurden.

Chapeau, Monsieur Casper!

Foto: Penibelichkeit
Und für alle, die dem Twitter-Ruf nicht gefolgt sind: Selbst Schuld. Oder wie wir sagen würden: Sechs, setzen!

PS: Die mit Abstand größte Nettigkeit des Gastgebers an diesem Tag: Uns begrüßen mit den Worten „Ah, nun ist auch die Oberstufe endlich da!“. Wundervoll. Haben wir Mittzwanziger uns also doch noch fresh gehalten! 
Marie

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