Dienstag, 4. September 2012

Hessischer Festivalwahnsinn - Ein Resümee.


Eine Woche ist seit dem Folklore Festival vergangen. Doch viele Eindrücke sind geblieben. Die möchten wir natürlich mit Ihnen teilen, liebe Leser_innen.

Im Grunde genommen bedarf es nur ein aus elf Buchstaben bestehendes Wort, um das Folklore zu beschreiben: Sympathisch.
Hach, was war das schön. Das Folklore-Festival in Wiesbaden. Unser Highlight der Festival-Saison.
Okay, zugegeben, es war unser einziges Festival in diesem Sommer. Dieser eigentlich mehr als untragbare Zustand ist dem vollen Terminkalender eines Busy-Busy-Studenten zu verdanken. Praktika, Arbeit, Bachelorarbeit im Sommer – Pfui. Was wir in diesem Jahr festivaltechnisch verpasst haben, planen wir im nächsten Jahr nachzuholen. . Ha, wäre doch gelacht, sollten wir, PENIBELichkeit, die Festivalsaison 2013 nicht organisiert bekommen – ehrgeizig wie wir sind.

Wie ein Leuchtturm hinten am Horizent: Der Wasserturm.
Wahrzeichen des Schlachthofes.
Zurück zum Folklore: Ein kleines, aber feines Festival bietet die hessische Landeshauptstadt da. Schon seit den 70ern empfängt es jährlich Scharen von musikbegeisterten Menschen. Nach einigen Namens- und Ortwechseln in  der Vergangenheit ist es seit einigen Jahren angekommen auf dem Gelände des alten Schlachthofs direkt neben dem Hauptbahnhof. Sehr überschaubar ist diese Örtlichkeit mit dem Wasserturm als Wahrzeichen, keine weiten Laufwege inbegriffen.  Direkt im Eingangsbereich waren alle Trade-Fair-Harems-Hosen-Liebhaber vollends auf ihre Kosten gekommen und konnten sich an dutzenden Ständen dem fröhlichen Konsum dieser widmen.

Das ‚Folk’, das wir auf dem Festgelände antrafen, entsprach eher dem Namen des Festivals, als die Musik: Von Hipster-Boys und –Girls, über Indie-People, Öko-Menschen und ‚Normalos’ bis hin zum einsamen kleinen Metaler am Bierwagen – ein netter Querschnitt der Subkulturen war anwesend. Und mit ihm ein fröhliches, friedliches Neben- und Untereinander.

Auch wenn das Folklore an sich recht überschaubar ist, gibt es musikalisch ordentlich Gas und das auf vielseitigen Genreebenen. In der Vergangenheit gaben sich illustre Bands und Künstler wie Marteria, Turbostaat, Frittenbude, Thees Uhlmann, Donots, und und und die Ehre. Und auch das diesjährige Line-Up konnte sich sehen lassen: Kraftklub, Casper, Walk Off The Earth, Bonaparte, Egotronic, Jupiter Jones, und und und. 

Euphorische Eskalation. Vor und auf der Bühne.

Wir haben sie alle gesehen. Nun ja – fast alle.  Auf jeden Fall mehr als 50%! Das empfinden wir selbst als große Leistung! Unserem full-time-really-hard-working-people-Dasein ist es zu verschulden, dass wir Bands wie beispielsweise Jupiter Jones nicht gesehen haben (aus Gründen der Ehrlichkeit müssen wir zugeben, dass es das Schicksal durchaus hätte schlimmer mit uns meinen können). Sagen wir es mal so: Unser Geist war durchaus willig, doch unser Körper tat uns am frühen Abend ihres Auftritts leider nicht den Gefallen in Sachen Beeilung und Schnelligkeit beim Laufen kooperativ zu sein. Leider, leider.
Doch konnten wir - neben dem bunten Musikprogramm jenseits der beiden Mainstages - zumindest die Headliner des Festivals genießen. Zusammen mit vielen pilgernden Menschen, die sich – warum eigentlich? – bei jedem wenige Minuten alten Konzert dazu entschlossen in Richtung Mekka, Santiago de Compostela, Lourdes - oder wo auch immer hin - aufzubrechen und damit die gesamte Masse aufzuscheuchen. Erste Reihe, letzte Reihe, links, rechts, Mitte. Entscheidet euch! Liebe Menschen, wenn ihr das hier lest: Warum der ganze Firlefanz? Wo wollt ihr hin? Zucken euch die Hummeln im Po? Das sind Fragen, die wir, PENIBELichkeit, gern beantwortet hätten, um euch und eure Agilität/Mobilität in Zukunft verstehen zu können.

Man beachte den beeindruckenden Himmel!

Zum Thema Essen muss auch was gesagt werden: Da reisten wir extra von weither aufwärts des Rheins an, nur um feststellen zu müssen, dass man auf dem gesamten Festivalgelände keine Grüne Soße verspeisen konnte.  Frechheit.  Dabei wurde uns diese lokale Leckerei von vielen Seiten empfohlen und wärmstens ans Herz gelegt. Die gebotenen Alternativen Pommes, Crêpes und Co. waren zwar auch gut, aber halt keine Grüne Soße.

Als krönender Abschluss eines jeden Resümees folgt ja bekanntlich ein Fazit. So selbstverständlich auch bei uns: Das Folklore ist ein völlig zu unrecht viel zu wenig bekanntes, mehr als sympathisches Festival. Es bietet alles, was man von anderen, größeren Festivals auch kennt: Der bekannte überall schwer in der Luft hängende Grasgeruch, Bier in Überfluss, Matschgruben, Staubwüsten und ein Zeltplatz. (Ähm,  Moment mal... Letzteres nicht. Zumindest in diesem Jahr. Was uns Zelt-und-Camping-Verachter nicht weiter stört. Wir nächtigten im heimischen Bettchen und erfreuten uns regelmäßig über eine warme Dusche, sowie ein reichhaltiges, alkoholfreies Frühstück am Morgen.)

Kurzum: Folklore. Nächstes Jahr. Wir am Start. Auf jeden Fall!

Luise

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen