Sonntag, 18. November 2012

Hest. Ari Hest.


Was passiert sein muss, dass man seinen wohlverdienten, lang herbeigesehnten und längst überfälligen Heimaturlaub aus eigenem Willen und ohne große Reue verschiebt? Den ersten Abend zurück in den trauten vier Wänden nach dreimonatigem Fernbleiben nicht mit einem ausgedehnten Fernsehabend inklusive Füße auf dem Tisch und Tiefkühlpizza deluxe auf dem Sofa zelebriert?
Etwas Großartiges. Etwas, das man nicht jeden Tag geboten bekommt. Ja – Etwas, das selbst die liebevolle, fürsorgliche Pflege und Betätschelung der eigenen Mutter in den Schatten stellt (zumindest für einen Abend).

 Ari Hest, 33, aus New York. Von Beruf Musiker.
Ari Hest heißt der Herr, der das leisten konnte und sich bewusst darüber sein dürfte, wahrscheinlich nicht nur eine Mutter dieses Planeten an diesem Abend gegen sich zu haben - nein, vermutlich auch viele Herzmänner und langjährige Samstagabend-Buddies.

Ebenso Singer/Songwriter. Ebenso aus New York. Ebenso talentiert. Jay Nash.
Zusammen mit Musikerkollege und Stadtkompagnon Jay Nash gab sich der New Yorker Singer/Songwriter Ari Hest am vergangenen Samstag in Köln die Ehre. Mit dabei Songs seines neues Albums „The Fire Plays“. In lauschiger, schlecht belüfteter (that’s Rock’n’Roll!) Atmosphäre bekam man als Liebhaber sanfter bis leichter Gitarrenklänge so einiges geboten. Nicht nur die Worte des Herrn Hests überzeugten, auch die sehr erwachsene, rauchige Stimme schaffte es Singer/Songwriter-like zu begeistern.

Auch in Köln wurden alte Konzerttraditionen gepflegt: Zusammen mit einer mutigen jungen Frau aus dem Publikum – Christina hieß die Gute an diesem Abend – wurde der Song „Cranberry Lake“ dargeboten.

"Cranberry Lake" von Ari Hest. Und Christina.
Und auch von Jay Nash gab’s, wie zu Beginn umgekehrt,  nicht nur bei einem Song Unterstützung. Wie man sieht, unterstützt wurde an diesem Abend wo’s nur ging: Der Haupt Act unterstützte den Support  Act, der Support Act den Haupt Act, der Einzelne den Hauptact, der Support Act das Publikum, das Publikum die Herrschaften auf der Bühne, etc pp. Und irgendwann schloss sich dann der Kreis.

Ein gelungener, charmanter, runder Abend war das. Das mussten sich auch die zwei musikalischen Herren des Abends gedacht haben, sonst hätte es vermutlich keine Zugabe zur Zugabe gegeben.

Ari Hest gehört zweifelsfrei zu der Sorte Musiker, dessen Musik man nicht in der Form, die ihr gebührt, beschreiben kann. Da wir dem Ganzen auch nicht fähig wären, können wir jedem Freund bester musikalischer Unterhaltung nur empfehlen, sich die Musik des geschätzten Herr Hest selbst anzuhören. Ende. Aus. Mickey Maus.
Luise

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