Sonntag, 30. Dezember 2012

Soundclash. K.I.Z und Kraftklub - bis dass es knallt.

Wir wären gerne ein Blog, der nah am Zeitgeschehen ist. Also so richtig. Das können Sie uns glauben. Aber leider machen uns die Uni, die Arbeit und das ohnehin schon zu kurz kommende Privatleben regelmäßig einen Strich durch die Rechnung.
Trotz allem – auch wenn dieser Bericht einmal mehr viel zu spät kommt und mittlerweile wahrscheinlich kaum noch ein Hahn danach kräht – muss vom Freitagabend, den 07.12. berichtet werden.

Man kann Redbull vieles vorwerfen: Dass ihre Getränke Menschen schon einen Zuckerschock erleiden lassen, wenn sie nur daran denken, zum Beispiel. Aber wenn Redbull, oder eher die vielen Helferlein, die hinter dem Markennamen stecken, eines können, dann ist es Events medienwirksam und auch einfach verdammt gut zu organisieren.






So auch der am Freitag zwischen den zwei K-Bands Kraftklub und K.I.Z. im Kölner Palladium stattgefundene Soundclash. 

Das Konzept, das hinter diesem ominös-anglistisch-hippen Namen steckt, ist genauso simpel wie genial: Zwei Bands, durch gleiche Plattenfirma (Universal Music) und gleiches Booking-Team (Landstreicher) im Rücken eigentlich verbrüdert, erklären sich auf Facebook den Krieg, um damit den kurz darauf startenden Vorverkauf anzuheizen. Geklappt hat es. Binnen weniger Tage war das Palladium ausverkauft  und Facebook kommentartechnisch in zwei Lager gespalten. Wir dagegen entschieden uns dafür, neutral zu bleiben und suchten daher auch am Konzertabend selbst die unparteiische Mitte zwischen den beiden gegenüberliegenden Bühnen auf. Bereut haben wir diese Entscheidung bis zum Ende des Abends nicht.


Durch den Abend führten Jeannine Michaelsen
und Oliver Polak
Zu viele Worte wollen wir über das Battle an sich gar nicht verlieren, sondern hauptsächlich die Bilder sprechen lassen (und wem das nicht genügt: Die Highlights des Abends hat Redbull hier portionsgerecht zusammengeschnitten). 
Für alle unter Ihnen, die sich noch nicht so ganz vorstellen können, wie der Abend genau aussah, sei aber noch so viel an Info gegeben: Wie in jedem anständigen Battle gab es auch hier verschiedene Runden, alle mit einem eigenen Thema belegt. Runde 1 war das „Warm Up“, in dem sich die aufgeregten Bands erst einmal mit jeweils drei ihrer Songs warmspielen durften. Runde 2, „The Cover“, verlangte dann schon einiges mehr von den Künstlern ab. Fanta 4’s Klassiker „Die da“ wurde von der Rasselbande von Kraftklub erst einmal in ein Rock’n’Roll Klischee par excellence verwandelt, während K.I.Z es stilecht mit einer Gangsterversion versuchten (letzteres wurde sogar vom Godfather of the Song, Smudo, höchstpersönlich, mit den Worten "Das ich *das* noch erleben darf.... #traenenderruehrung @K_I_Z_“ auf Twitter gepriesen).  


Wollen sich wahrscheinlich nie aus Berlin verpissen:
K.I.Z

In der 3. Runde „The Take Over“ galt es dann, den angespielten Song der jeweils anderen Band zu vervollständigen. Und hier müssen wir einmal kurz unsere Neutralität verlassen und sagen: K.I.Z haben diese Runde eindeutig gewonnen. Dass ihre Version von „Ich will nicht nach Berlin“, die sie liebevollerweise in „Verpisst euch aus Berlin“ verwandelten, definitiv bissiger und cleverer war als Kraftklubs „Wir wollen doch nur spielen…“-Version von „Klopapier“, musste an diesem Abend wohl selbst der eingefleischteste Kraftklubfan aus der ersten Reihe zugeben.


Konfetti gab es auch. Oh ja.
Bei „The Clash“, der 4. Runde handelte es sich dann um eine
Wiederholung der 2. Runde und bedarf daher keiner besonderen Erwähnung. Richtig spektakulär wurde es aber dann bei „The Wildcard“, Runde 5 – in der beide Bands mit mehr oder weniger ironischen Gastauftritten punkten konnten. Hier seien nur einige Namen in den Raum geworfen: Sido, Wilzon Gonzales und Jimi Blue Ochsenknecht, Casper – dass wir diese Künstler alle einmal in einem Atemzug nennen sollten, hätten wir uns wahrscheinlich auch nie vorstellen können und ehrlich gesagt auch nicht unbedingt wollen. An wen in dieser Runde der Punkt ging, bleibt wohl jedem Geschmack selbst überlassen. Gerockt haben jedenfalls beide Auftritte – wenn auch auf ganz, ganz, ganz unterschiedliche Weise.


In der letzte Runde, „The (grand) Final“, blieb dann die Frage zu beantworten, ob die beiden Bands im Endeffekt verfeindet, oder doch  wieder als Best Buddies den Ring verlassen sollten. Dass die darauf folgende Knuddelorgie, und die Song-Mischungs-Liebeskinder, die aus diesem Feuerwerk aufkeimender Gefühle entstanden, keinen mehr überraschten, ist bei der Best-Friends-Vorgeschichte beider Bands selbsterklärend.
Ein schöner Abschluss war es dennoch. Oder gerade deswegen.

So viel Liebe. So zum Ende.

Mademoiselle

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